Alina Abegg – Schmuckdesignerin

Alina Abegg ist der seltene und dafür umso schönere Fall einer Stammkundin von MDC, die irgendwann auch noch zu meiner Geschäftspartnerin wurde — oder Handelspartnerin, wie es in der Sprache der Kaufleute heißt. Der Schmuck von Alina ist kostbar und zugleich geht von ihren Stücken eine heitere Gestimmtheit aus. Im besten Sinne unprätenziös. Wie sie das hinbekommt, sollte nicht länger ihr Geheimnis bleiben. Also haben wir uns in ihrem frisch eröffneten, sehr schön eingerichteten Showroom im tiefsten, klassischen Charlottenburg getroffen. 

Ich denke, viele Mädchen hegen eine Leidenschaft für Edelsteine und Gold. War das bei Dir auch so?

Ich hatte immer eine Leidenschaft für Steine, aber die Entscheidung, Schmuckdesignerin zu werden kam eher aus dem Bauch heraus. Ich habe mich schon immer für Mode interessiert und habe auch deshalb Modebusiness studiert. Während des Studiums habe ich bemerkt, dass ich mich für Schmuck interessiere und habe mich dann in New York einen Kurs in Schmuckdesign beworben. Schon in der ersten Unterrichtsstunde wusste ich, dass ich das in Zukunft machen will. 

Das muss ja eine eindrückliche Stunde gewesen sein — Was ist da passiert?

Es lag eher daran, was sich in mir abgespielt hatte. Ich habe eine Faszination gespürt für etwas, wie ich sie noch nicht kannte. Eine Berufung. Und ja, es war damals vielleicht auch naiv, sofort anzufangen… aber aus dieser Erfahrung habe ich auch gelernt. Ich habe mir alles alleine aufgebaut.

Welche Rolle spielt die Kostbarkeit der Steine für Dich?Ich finde es sehr reizvoll, dass Edelsteine und Mineralien keine nachwachsenden Rohstoffe sind, sondern von endlichem Vorrat. Auch das man sie nicht synthetisieren kann.

Ja, natürlich arbeite ich mit hochwertigen Materialien. Aber meine Kollektionen werden dadurch nicht wesentlich inspiriert. Ich entwerfe eher intuitiv — wie beschreibe ich den Prozess am besten? Auf jeden Fall liebe ich es, mich mit ganz unterschiedlichen Themen und Welten zu befassen. Und es schwingt auch immer etwas Nostalgie mit. Aber nicht melancholisch, sondern mit Leichtigkeit. Ein liebevoller Blick auf die Sorglosigkeit früherer Zeiten. 

Schönheit an sich ist schwerelos und sorgenlos.

Ich versetze mich dann in meine Kindheit zurück, dort finde ich die Motive für meine Kollektionen.

Ich habe im September mein zehnjähriges Jubiläum feiern können mit MDC. Du machst deinen Schmuck ebenfalls schon seit sechs Jahren. Hattest Du einen sanften Start oder musstest du Rückschläge hinnehmen?

So einige. Als ich angefangen habe, hatte ich so gut wie überhaupt keine Kontakte. Die sind aber sehr wichtig in diesem Geschäft. Meine Familie kommt nicht aus der Schmuckwelt. Ich musste mir das alles selbst aufbauen. Ich bin auf die Messen gegangen und habe dort versucht, Kontakte zu knüpfen.  

Was haben Deine Eltern denn dazu gesagt, dass Du in die Schmuckbranche willst? 

Die haben mich unterstützt. Meine Eltern sind da relativ offen und haben mich in meinen Entscheidungen bestärkt. Das war eine emotionale Zeit, denn in der Branche wurde ich anfänglich nicht wirklich ernst genommen.

Weil du eine Frau bist oder weil du so jung warst?

Weil ich jung war, weil ich eine Frau bin und vor allem aber, weil ich keine ausgebildete  Goldschmiedin war. Ich habe teilweise Stücke entworfen, die sich nicht umsetzen ließen. Das musste ich alles über die Jahre noch lernen. Irgendwie. 

Das heißt, was wir von dir anbieten, ist nicht von Deinen Händen gemacht.

Ich lasse die Stücke anfertigen von einem Goldschmied. In einem kleinen Atelier in Pforzheim.

Entwirfst du am Computer in 3D?

Ich zeichne. Ich habe die Grundidee. Und dann habe ich einen CAD-Designer, der das alles im 3D Programm skizziert und meine Ideen übernimmt. Dann gibt es ein kreatives Hin und Her zwischen ihm und mir. Zunächst entwickeln wir dann einen Prototypen und wenn der Prototyp sitzt, dann gehen wir erst in die Produktion. Der Prototyp entsteht in Silber. Erst in der Produktion kommen die Steine dazu und das Gold.  

Und mit welchem Material werden in den Prototypen die Steine simuliert? Gibt es künstliche Edelsteine für diesen Zweck? 

Von den Steinen fertigen wir Wachsmodelle an. Die werden dann in 3D gedruckt und diese Muster bekommt der Steinschleifer, der dann beispielsweise ein Herz aus einem echten Stein schleift. Der passt dann perfekt in die Fassung, weil die auf das Wachsmodell angepasst worden war. 

Wo kauft man eigentlich diese herrlichen Steine? 

Das ist ganz unterschiedlich. Am Anfang war ich viel auf Steinmessen unterwegs, aber mittlerweile habe ich meine Händler, zum Beispiel in Idar Oberstein. Da gibt es eine Familie, die haben sich auf Opale spezialisiert. Die nächste hat sich dann auf eine wieder andere Steinart spezialisiert und so fort. Diese spezialisierten Händler haben ihre Quellen auf der ganzen Welt. Mittlerweile sind aber die meisten Händler entweder in Italien oder in Deutschland ansässig.

Du hast in London gelebt und in New York City – Ist Berlin jetzt aus deiner kosmopolitischen Perspektive tatsächlich eine gute Stadt, um Geschäfte zu machen im Luxussegment? 

Das Image von Berlin als unkonventionelle Weltstadt ist sehr gut — gerade in New York. Heute ist ja alles mehr oder weniger online basiert — meine Kunden sind überall auf der Welt. Das Geschäft mit der Laufkundschaft ist in meinem Fall nicht entscheidend. Aber vein Showroom, wie ich ihn hier eröffnet habe, ist wichtig. Und mein Traum wäre, doch irgendwann einen eigenen Laden zu haben. Für’s erste mache ich vielleicht ein Pop-Up in London…

Allerletzte Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen mit diesen Aliens?

Auch diese Idee stammt aus meiner Kindheit. Ich hatte als Kind einen Ring mit diesem Alien-Gesicht. Der war allerdings aus Plastik. 

Gibt es den noch?

Ich habe ihn nicht hier, aber es gibt ihn noch. 

Im Tresor wahrscheinlich…

Auf jeden Fall. Er war eine wertvolle Inspiration und ich dachte, es wäre interessant dieses Kinder-Schmuckstück aus den Neunzigern in einer hochwertigen Version anzubieten. 

 

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