Miriam Schwitalla – MDC Team

Wer zu MDC cosmetic kommt, erwartet nicht das klassische Kosmetikgeschäft oder eine Parfümerie und das wollten wir auch niemals sein. Das empfinde ich als Erfolg und den verdanke ich vor allem dieser Mischung aus unterschiedlichen Charakteren mit unterschiedlichem Werdegang, die heute für mich arbeiten. Seit 2014 arbeitet Miriam Schwitalla für mich als Verkäuferin

Liebe Miriam, bitte erzähle uns von Deinem Lebensweg, bevor wir uns kannten.

Miriam Schwitalla
Ich stamme aus Tübingen. Habe dort ein Studium der Kunstgeschichte und der italienischen Sprache abgeschlossen, dann ein Kind bekommen und bin damit nach Berlin umgezogen. Anfangs habe ich in einem Laden für Kindermode gearbeitet. Dort haben wir beide uns kennengelernt, weil Du mich eines Tages gefragt hast, ob ich jemanden wüsste, der bei Dir als Verkäuferin anfangen will. Kindermode hat mich an dem Punkt nicht mehr so sehr interessiert wie zu Anfang, weil mein Sohn da schon eingeschult war. Ich hatte also nur noch wenig Bezug zur Lebenswelt meiner Kunden. Bei Kosmetik war und ist das etwas anderes.

Inwiefern ist Dein Bezug anders?

Kindermode wird für Dritte gekauft und es bleibt unklar, ob die Kinder dafür die gleiche Begeisterung hegen wie ihre einkaufenden Eltern. Bei der Kosmetik ist man näher am Kunden selbst.

Das verlangt freilich auch mehr Einfühlungsvermögen.

Gewiss. Aber das habe ich auch — denke ich zumindest. Der Wunsch nach Einfühlung ist ja beidseitig, er geht vom Kunden aus. Somit lässt man mir mehr Zeit für die Beratung. Man hört sich gegenseitig zu. Die Kunden haben ein höheres Niveau der Reflektion in Bezug auf die Produkte. Es geht, beispielsweise, nicht ausschließlich darum, ob etwas «Bio» ist. Sich das Fachwissen zu den Produkten anzueignen und es an die unterschiedlichen Charaktere zu vermitteln, bleibt als Herausforderung bestehen. Das fasziniert mich nach wie vor.

Wer zu uns kommt, setzt Kompetenz voraus.

Ganz klar. Ich muss viel wissen; das will ich aber auch! So ergeben sich auch interessante Gespräche mit den Kunden. Auch weil wir uns die Zeit dafür nehmen können. Gerade wenn man beim Parfumkauf berät. Da gibt es immer eine Suche nach etwas Vagem, eine Reise entlang verschiedener Stationen. Die finde ich schön. Das war anfänglich noch anders, da hatte ich Respekt vor den Parfums — dabei gab es damals noch nicht einmal halb so viele Düfte bei MDC wie mittlerweile. Aber viele Parfum-Kunden kennen sich sehr gut aus und haben spezifische Fragen nach den Komponenten eines Duftes. Da musste ich erst sehr viel lernen. Heute lasse ich mir lieber die Vorstellung schildern, die jemand von seinem Wunschduft hat. Das führt sehr häufig zum Ziel. Diese Wunschvorstellungen haben nämlich viele und gemeinsam können wir sie formulieren. Manchmal heißt es beispielsweise zu Beginn, dass ein Duft frisch sein soll, aber am Ende stellen wir dann fest, dass die persönliche Vorstellung von etwas Frischem total unterschiedlich war.

Die meisten Kunden bekommen kaum mit, was Du noch alles zu tun hast, während Du im Laden stehst.

Dass man ständig auf dem Präsentierteller agiert, für jeden ständig verfügbar bleibt, das empfinde ich als die größte Herausforderung. Ich hoffe dann, stets so zu handeln, dass den Kunden nichts unangenehm auffällt. Sie sollten nie das Gefühl haben, dass sie mich bei einer anderen Tätigkeit stören könnten. Den Bedürfnissen des Kunden gehört meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Das ist das akrobatische Element in Deiner Arbeit — Bist Du eine Bühnenpersönlichkeit?

Nein, wirklich nicht! Aber ich habe lange Ballett getanzt, und ich merke auch, dass ich selbstsicherer geworden bin durch die Arbeit. Aber es geht ja nicht um mich. Das Sortiment soll zur Geltung gebracht werden durch meine Mitwirkung. Die Atmosphäre im Laden selbst soll Ruhe ausstrahlen, auch dass man dort zur Ruhe finden kann. Diese Wirkung kann ich oft beobachten an denen, die hereingestürmt kommen. Andere kommen in Schlenderlaune, denen gefällt es, dass es bei uns immer so gut riecht.

Hast Du einen persönlichen Favoriten, den Du, sozusagen «noch riechen kannst»?

Ich probiere ständig neue Produkte. L’Amandière von James Heeley ist einer dieser Düfte, auf den ich immer wieder zurückkomme. Und von Frédéric Malle das Musc Ravageur. Von Santa Maria Novella das Rosenwasser. Und aus der Pflegeserie das Aloe-Vera-Gel. Der Linie von Transderma wünsche ich noch mehr Beachtung, weil ich das Konzept genial finde: Fünf Seren, nicht mehr oder weniger, die so reichhaltig sind, dass man keine Gesichtscreme mehr braucht. Die Seren sind in sich genauso schön schlicht formuliert, sie haben jeweils nur drei oder vier Inhaltsstoffe und funktionieren einfach gut. Ebenso Image — auch noch unterschätzt. Von Cire Trudon gefällt mir derzeit die Kerze «Cire» mit dem konzentrierten Duft nach Bienenwachskerzen am Besten. Das ist seltsamerweise ein Duft, den man spontan mit Weihnachten zusammenbringt, aber auch im Sommer wirkt er anheimelnd und frisch.

Gerade beim Duft gibt es zwei Typen von Kunden: Die einen tragen das Parfum schon immer, und jetzt gibt es das nicht mehr. Die anderen brauchen für jedes Lebensgefühl ein spezielles Parfum. Ein Parfum zu verkaufen bedeutet hochsensible psychologische Arbeit.

Ja, das ist so. Der zweite Typ betrachtet den neuen Duft als eine Art von Kleidungsstück, das er sich überziehen könnte, aber nach Bedarf auch wieder ablegen. Von der Sorte des Kleidungsstückes sind Parfums aber bei der Unterwäsche angesiedelt. Also intim. Der Parfumkauf ist eine Vertrauenssache, da kommt das Innere nach Außen.

Für mich liegt nirgendwo die Gefahr zur Floskelei noch näher als beim Parfumkauf. Vielleicht noch bei den Weinverkäufern, da scheint es mir ähnlich, wenn sie von Geschmacksexplosionen reden, oder Fruchtbomben…

Ich versuche es sachlich zu halten. Nicht jeder kann und sollte dichten. Zu uns kommt der mündige Kunde, der keinen Wert darauf legt, ergründet zu werden. Und das hängt mit dem Konzept zusammen: Bei MDC geht es um Pflege in allen Aspekten — Hautpflege, Haarpflege, Seelenpflege, Raumpflege; es gibt ja kaum dekorative Kosmetik. Das wurde von unseren Kunden als Selbstverständlichkeit akzeptiert. Nach diesem Konzept hatten sie lange gesucht, darauf lassen sie sich noch immer gerne ein. Diese Kunden finden von daher auch den ganzheitlichen Ansatz nicht absonderlich — beispielsweise, dass es neben der Kosmetik und den Düften gleichberechtigt auch Keramik gibt. Es geht ums Wohlfühlen. Mit der Betonung auf dem Fühlen.

 

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