Timm Goluecke

Wie sind sie auf den Königsfarn gestossen?

Dr. Timm Golücke
Ursprünglich habe ich mit meinem Geschäftspartner, dem Biochemiker Leonhard Zastrow nach einem Wirkstoff für eine Pflegeserie gesucht. Wenn sie Kosmetik machen wollen, brauchen sie übrigens unbedingt einen Biochemiker an ihrer Seite. Aus einer Studie hatte ich von einem Krankenhaus in New York erfahren, die geben dort den Melanompatienten Farnextrakte in Nahrungsergänzungsmitteln. Weil Farn die Zell-DNA vor UV-Strahlung schützt. Wichtig ist hierbei, nicht auf die irreführende Annahme zu kommen, dass Farn allein bei Hautkrebs hilft — Nein! Es handelt sich um eine suplementäre Therapie. Aber so kamen wir überhaupt erst auf den Gedanken, uns mit Farn zu beschäftigen. Dabei haben wir festgestellt, dass der Farn bei uns in Mitteleuropa vor allem als schöne Pflanze geschätzt wird, aber mit Hautpflege nicht in Verbindung gebracht wird. In anderen Kulturen hingegen, in Lateinamerika beispielsweise, aber auch in Russland wird Farn schon lange eingesetzt, beispielsweise gegen Entzündungen. Gegen Ekzeme. Man legt dort die Blätter auf, um die Entzündungen zu lindern. Einer meiner Patienten, ein Bauer, hat mir neulich erst erzählt, dass man in Niederbayern die Lageräpfel auf Farnwedel bettet, weil die dann über den Winter nicht so schnell runzlig werden.

Ein schönes Bild für einen alterungsverzögernden Wirkstoff.

In Korea, mittlerweile unserem grössten Absatzmarkt in Asien, schätzt man den Farn auch. Man trinkt ihn dort als Tee, um zu entgiften. Man kann die Farnwedel im Supermarkt kaufen, er wird auch als Gemüse zubereitet und gegessen.

Mit «Royal Fern» bieten sie aber keine Naturkosmetik an.

Nein, und das ist mir auch wichtig, das klarzustellen. Es gibt ja Kunden, die achten vor allem auf Kategorien. Man müsste ja mittlerweile unterscheiden zwischen Öko, Naturkosmetik und Clean — und keiner weiß so richtig bescheid. Nach meinem Verständnis ist Naturkosmetik eine reine Pflanzenkosmetik. Das trifft auf Royal Fern nicht zu, weil in unseren Produkten auch Hyaluronsäure enthalten ist, die nicht aus Pflanzen gewonnen werden kann. Aber unsere Produkte basieren auf pflanzlichen Inhaltsstoffen — in Verbindung mit chemischen wie zum Beispiel jener Hyaluronsäure, die allen Trends zum Trotz einen guten Ruf hat. Das Prädikat «Öko» trifft bei uns auch nicht zu, denn dafür müssten alle unsere Inhaltstoffe zertifiziert sein; und «Clean»: ja, aber auch je nach dem, wie Clean jeweils definiert wird. In den Produkten von Royal Fern sind keine Parabene enthalten, aber in der Augencreme gibt es beispielsweise ein Silikon. Das ist aber auch unser einziges Produkt, in dem ein Silikon enthalten ist. Ein weiterer Bestandteil unserer Augencreme ist übrigens Bienenwachs. Es ist von daher auch unser einziges Produkt, das auch nicht «Vegan» gekennzeichnet werden kann.

Könnte man den Inhaltstoff des Farns nicht auch synthetisch herstellen?

Nein. Den Farn bauen wir sogar selbst an, im Garten eines unserer Chemiker. Weil man den nicht kaufen kann. Wir verwenden von der Pflanze die Wedel und die Wurzel. Daraus wird ein Extrakt hergestellt. Und dieses Farnextrakt hat in unseren Produkten zwei wesentliche Funktionen: erstens wirkt es feuchtigkeitsbindend. Wenn sie sich dafür den Lebensraum des Farns in Bodennähe der Wälder vor Augen führen, wird das klar. Zweitens erhöhen wir mit dieser Zutat die Resistenz gegen ultraviolette Anteile im Spektrum — auch hier ist wieder das Bild des Farns als immergrüne Pflanze zu vergegenwärtigen. Weiterhin hemmen Farnextrakte auch die Bildung von Pigmenten in der Haut durch die Hemmung der Thyrosinase, bei der das Enzym in den Melanozyten gebildet wird. Und schließlich wirkt Farnextrakt stark antioxydativ und anti-entzündlich. Bei Entzündungen baut der Körper Kollagen ab. Was ist Altern? Eigentlich doch eine chronische Entzündung.

In der Pflegeserie gibt es auch ein Shampoo mit Farnextrakt, wie passt das in die Hautpflege?

Die Haarpflegeserie gab es sogar vor den übrigen Produkten. Als Dermatologe werde ich ja auch bei Haarausfall und Haarerkrankungen konsultiert. Es gibt in der Haarpflegeserie von Royal Fern auch ein verschreibungspflichtiges Serum, das Hormone enthält. Das verkaufe ich noch heute über meine Praxis und dieses Serum war der Anfang von Royal Fern. Das frei erhältliche Serum, das bei MDC cosmetic verkauft wird, wirkt aber ebenfalls vor allem auf die Kopfhaut. Hyaluronsäure ist darin enthalten, Extrakt von Ginko wirkt durchblutungsfördernd, Koffein auch, Zimt antibakteriell und dazu Farnextrakt mit den beschriebenen Wirkungen. Dazu gibt es weiterhin ein Shampoo mit Farnextrakten und Keratin. Dazu Koffein, wieder um die Durchblutung anzukurbeln. Das Shampoo wird nicht Clean zertifiziert, weil es unser erstes Produkt war. Wir überarbeiten die Formel derzeit. Wie sie sehen, gibt es nicht bloß die Kategorien Natur, Öko und Clean oder Vegan, sondern man kann auch seine Serie in diverse Kategorien aufteilen. Transparent muß man halt sein.

Unbedingt. Diese Ehrlichkeit ist wünschenswert, aber anscheinend kann sich das nicht jeder leisten.

Das Shampoo ist sieben Jahre alt. Damals waren wir noch weit entfernt von all diesen Kategorien. Weil ich den Kunden klar sage, warum das so ist, haben sie Vertrauen.

 

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