MDC OLOID SEIFE II.3a

Durch die intensiven Beratungsgespräche und im Austausch mit der anspruchsvollen Kundschaft von MDC Cosmetic, vor allem auch durch die hollistischen Behandlungen in den hauseigenen Räumen hat Melanie dal Canton mit ihren Mitarbeitern wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Großstädter sammeln können, die bald in dem Wunsch nach der Entwicklung einer eigenen Serie von Pflegeprodukten münden sollten. Melanie dal Canton beschreibt dieses umfassende Konzept als eine Serie von persönlichkeitserweiternden Substanzen. Die Idee wirkt jedem vertraut, der beispielsweise sein Lieblingsparfum (oder eine Creme) nicht mehr nachkaufen kann, weil die Produktion eingestellt wurde. Dann fällt es schwer, sich mit einem Ersatz abzufinden. Der Lieblingsduft, eine bestimmte Textur, hat zu einem gehört auf eine organisch empfundene Weise. Eben als ein Teil der eigenen Persönlichkeit. Die ungewöhnliche Form des Seifenstücks hat einen tieferen Grund: Es ist ein Oloid, also die stereometrische Abwicklung eines Würfels im Raum. Vom Geist her etwas unaufhörlich Fliessendes, wie der Strahl und die Welle als Geist des Wassers an sich gesehen werden. Das Seifenstück ist von daher nicht nur ein Objekt auf der Ablage des Waschtisches, sie bringt die sie umfassenden Hände in Fluß, währenddessen sie ihr seidiges Schäumen entfaltet. Als Handschmeichler bringt die Seife II.3.a somit nicht bloß Pflege, sondern sinnlichen Genuß: Es ist ihre eigene Hand, die die andere wäscht. Die goldene Tönung des opaken Oloiden erinnert an das Sonnenlicht — neben Wasser die zweite Komponente allen Lebens.